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D’Poesie vom Warte

Dr Fluss vo der Zyt isch es Rinnsal wo tropfet sächzg mal sächzg mal i dr Stund
Mäng eine dä ortet e Quelle vo Chummer i däm unversiegbare Schwund
Doch mir wird gar jede vo all dene Tropfe zu göttlechem Nektar versüesst
Wo i dinere Nechi zerfliesst

Und so warten ig in Verzückig uf nes Zeiche vo dir holdi Maid vom Schalter drei
Oder anders formuliert dass mis Nümmerli erschynt uf em LED-Display

Jedi Geschte vo dir hundertfach wiederholt isch vertrout wie ne Heimat i mir
So als wäri mis Schicksal sit ewiger Zyt scho untrennbar verbunde mit dir
Und bi all dene Stunden und Tagen und Wuche won ig wartend uf mi ha gno
Isch’s ja im Grund gno o so

Doch es liegt mir färn hie z’klagen all die Stunden und die Tagen und die Wuche han i gnutzt
Sitdäm du vom Schalter drei mis Härze gstohle hesch si mini Fingernegel immer putzt

Ja du hesch mir di meditativi Bedütig vom Warten ersch klar wärde la
Die Zyt wo am Jufli entflieht lat dr Wartend uf sinere Zunge zerga
Und schnöd isch ds Vergnüege vom Bsitze vergliche zur Vorfreud vom Bsitztum in spe
Ganz bsunders bi dr SBB

Und so wird mir ds Warte immer meh zur Sucht i warte nümm numen uf di i warte frömd
I warte won i cha und wenn i cha i warten us Prinzip i warten ohni Kompromissen und enthemmt

I lehre d’Fahrplän vo de Bösse für se möglechscht knapp z’verpasse und bin i mal im Outo und nid z’Fuess
De plan i d’Fahrte geng e so dass i am Fritig Abe punkt am halbi sächsi dür e Nordring düre mues
Bi de Schlange vor dr Passkontrolle wähl i die mit de Vollbärt und de Turbän und de drängl i zrügg
Und we mir ke Trick me yfallt hol i dr Hund und spiele mit ihm „Hol das Stöckchen“ uf dr Ysebahnbrügg

Und wenn du das Lied itz ghört hesch und dänksch i wär di Typ ei Sitz näb mir im Wartsaal isch no frei
Wüll uf nes Flitterwuchebillet uf ne Standesamttermin und uf ne Chrippeplatz da wartisch nid ällei

 

Text und Musik: Nils Althaus
© by Nils Althaus

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